Wie wichtig ist Ihnen die Beziehung zu Ihrem deutschen Verlag? Wer begleitet Sie auf Veranstaltungen wie der Frankfurter Buchmesse? Welche Personen prägen Ihre Auftritte im Rahmen der Frankfurter Buchmesse?
Die Beziehung zur DVA war für mich von Anfang an von großer Bedeutung und ist es auch heute noch. Ich hatte immer ein herzliches Verhältnis zu allen im Verlag, insbesondere zu den Lektorinnen und Lektoren sowie den PR-Mitarbeitenden, die dafür gesorgt haben, dass ich auf der Buchmesse sehr gut betreut wurde.
Welche Macht hat das Medium Buch heute in einer sich ständig verändernden Gesellschaft, die sich immer mehr auf digitale Informationsinhalte bezieht?
Frühe Befürchtungen über den Niedergang des Buches haben sich nicht bewahrheitet. Das Medium des gedruckten Buches hat nach wie vor großen Einfluss auf die Meinungsbildung und koexistiert ohne große Schwierigkeiten mit den digitalen Medien, anstatt von ihnen verdrängt zu werden. Der außerordentliche Erfolg von Buchmessen (nicht nur in Frankfurt) und Literaturfestivals zeigt die anhaltende Beliebtheit und Bedeutung des gedruckten Buches.
Welche Bücher haben aus Ihrer Sicht das Weltgeschehen maßgeblich geprägt oder die Geschichte sogar verändert?
Die wichtigsten Bücher in Bezug auf ihre weitreichende und dauerhafte historische Wirkung über viele Jahrhunderte und ihre Fähigkeit, die Welt heute zu beeinflussen, sind sicherlich die Bibel und der Koran. Diese zentralen religiösen Texte haben in der Weltgeschichte eine direkte oder indirekte Bedeutung gehabt, die über die christlichen oder islamischen Gesellschaften hinausgeht.
Inwiefern ist die Frankfurter Buchmesse Ort des demokratischen Austauschs? Und wie kann sie das politische oder gesellschaftliche Geschehen beeinflussen?
Manchmal kann ein Buch oder können mehrere Bücher die politische oder gesellschaftliche Entwicklung direkt beeinflussen, indem sie ein aktuelles Thema aufgreifen, gestalten oder die Aufmerksamkeit darauf lenken. Aber das ist eigentlich nebensächlich für den eigentlichen Zweck der Buchmesse. Demokratie lebt von Toleranz, Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Die Buchmesse ist ein Hort der Ideen. Der intellektuelle Austausch, den sie verkörpert, steht für die zentralen Werte der Demokratie.
