Monika Kempf
Monika Kempf, Literaturagentin
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Bild: © Alexandra Kolb
Videoskript Monika Kempf
Wenn ich an die Frankfurter Buchmesse denke, dann denke ich an meinen allerersten Besuch als Verlagsvolontärin. Ich denke an das 80 Zentimeter breite Hotelbett, in dem ich vor lauter Aufregung, wahrscheinlich auch vor Angst herauszufallen, kein Auge zugetan habe.
Ich denke an so viele Treffen mit intelligenten, charismatischen, beeindruckenden Menschen. An volle Terminpläne. An: keine Zeit zum Essen, aber immerhin noch zwei Müsli-Riegel in der Tasche.
Ich denke an den Blick auf die Uhr, weil man gerade jemand getroffen hat und schon wieder fünf Minuten zu spät dran ist.
Ich denke an lange, wilde Partynächte, an verspannte Schultern, weil ich am Ende des Tages doch wieder drei, vier Bücher nach Hause trage.
Ich denke an diese unfassbare Erschöpfung im Zug auf der Heimfahrt, jedes Mal wieder.
Ich denke an kunterbunte Manga-People. Ich denke an lange lange Schlangen am Currywurst-Stand, aber vor allem vor den Signiertischen.
Ich denke an große Augen vor meterhohen Bücherwänden, an leuchtende Verlagsstände, an so viel Bücherliebe.
Ich denke an ganz viele: „Toll, dich endlich kennenzulernen“, und dann noch viel mehr: „Schön, dich endlich wiederzusehen.“
Wenn ich an die Frankfurter Buchmesse denke, dann spüre ich den Kern meiner Arbeit als Literaturagentin und weiß, warum ich das alles mache. Wenn ich an die Buchmesse denke, dann höre ich das Herz der ganzen Branche schlagen. Und jetzt habe ich Gänsehaut.
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