Annette Kopetzki und Ingo Herzke
Annette Kopetzki, Übersetzerin, und Ingo Herzke, Übersetzer
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v.l.n.r. Annette Kopetzki (© Ebba Drolshagen) und Ingo Herzke (©Miklós Klaus Rózsa).
Audioskript von Annette Kopetzki und Ingo Herzke
Hallo, ich heiße Annette Kopetzki und übersetze seit 30 Jahren italienische Literatur.
Ich bin Ingo Herzke und übersetze seit 25 Jahren englischsprachige Literatur.
Annette Kopetzki: Wir beide haben in den letzten 15 Jahren versucht, der Literaturübersetzung auf der Frankfurter Buchmesse den ihr gebührenden Platz zu verschaffen.
Ingo Herzke: Im Jahr 2004, zum 50-jährigen Jubiläum unseres Berufsverbandes, des VDÜ – Verband deutschsprachiger Literaturübersetzer und -übersetzerinnen, wurde auf der Frankfurter Buchmesse zum ersten Mal ein internationales Übersetzerzentrum eingerichtet, für das die Messe Standfläche zur Verfügung stellte.
Annette Kopetzki: Im Jahr 2010 ging unsere Bühne in einem viel größeren Zentrum für Politik, Literatur und Übersetzung mit dem Namen Weltempfang auf. Dafür konnten wir durchweg sehr gut besuchte und öffentlichkeitswirksame Diskussionen, Auftritte und Veranstaltungen organisieren.
Ingo Herzke: 2022 hat das Auswärtige Amt die Förderung des Weltempfangs eingestellt, der schon im Jahr zuvor unter Pandemiebedingungen nur noch sehr eingeschränkt funktionieren konnte.
Annette Kopetzki: Wir haben dann einen Antrag auf Förderung eines internationales Übersetzungszentrums beim BKM gestellt und eine großzügige Projektförderung durch Neustart Kultur bekommen. Finanziell und logistisch wurden wir durch die Buchmesse GmbH unterstützt. Unsere wichtigsten Partner bei der Umsetzung waren die Weltlesebühne e.V., ein von Übersetzenden gegründeter Verein, der die Literaturübersetzung auf die Bühne bringt, – und der DÜF, der Deutsche Übersetzerfonds. Gemeinsam mit dem Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer haben wir in diesem Zentrum über unseren Beruf informiert.
Ingo Herzke: Das Zentrum bot uns und vielen anderen Institutionen und Organisationen, die sich mit dem Übersetzen und Kulturaustausch beschäftigen, eine prominente Bühne. Bei den Veranstaltungen ging es zum Beispiel um die Sichtbarkeit von Übersetzenden, um Sprache, Macht und Politik, kulturelle Verschiedenheiten als Übersetzungsproblem, postkoloniales Übersetzen und sensible Sprache. Gleichzeitig war und ist das Übersetzungszentrum ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Networkings.
https://www.buchmesse.de/weltempfang
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