"Das ist etwas Neues für mich, und ich bin ein ziemlicher Fan von allem Neuen und Unerwarteten."
Gleich zwei von zehn Büchern, die beim Pitching-Event "Books at Berlinale" einem Publikum von Filmproduzent*innen vorgestellt wurden, kamen dieses Jahr aus Kanada, dem Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse 2021. Nina Bunjevac' Graphic Novel "Vaterland(Öffnet neues Fenster)" erzählt die Geschichte ihrer Familie zwischen Kanada und Jugoslawien, die Biographie ihres Vaters und ihre eigene Suche nach ihm. Wir haben mit der Autorin über die Möglichkeit, dass ihr Buch verfilmt werden könnte, gesprochen.
Wie fühlt es sich an, dass ihr Buch für eine Literaturverfilmung gepitcht wird?
Ich bin tatsächlich ziemlich aufgeregt. Das ist etwas Neues für mich, und ich bin ein ziemlicher Fan von allem Neuen und Unerwarteten.
Haben Filme einen Einfluss auf ihr eigenes Schreiben und Geschichtenerzählen gehabt?
Ja, sicherlich! Filme haben einen größeren Einfluss auf mein Storytelling als Literatur und Comics. Das britische Free Cinema, die jugoslawische Schwarze Welle (Novi Film) und Filmemacher wie Fassbinder und Tarkovsky, die ich beide für meisterhafte Geschichtenerzähler halte, haben mich stark beeinflusst.
Haben Sie schon Erfahrung mit der Adaptierung ihrer Arbeit in Bewegtbild gemacht? Wie stellen Sie sich ihr Buch als Film vor?
So eine Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, aber ich stelle mir den Film emotional roh und brutal realistisch vor, mit dokumentarischen Komponenten, oder Wochenschaubeiträgen, wie sie von Dusan Makavejev verwendet wurden. Ich sehe ihn auch als eine Koproduktion zwischen den Ländern, in denen die Geschichte spielt: Kanada, Serbien, Kroatien, Frankreich und USA.
Wenn Ihr Buch verfilmt werden sollte, wären Sie gern an diesem Prozess beteiligt?
Ich wäre definitiv daran interessiert, ein Teil des Prozesses zu sein. Seit das Buch 2014 herauskam habe ich so viele weitere und bisher unbekannte Informationen über meine Familie erfahren. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich seitdem als Autorin gewachsen bin, und ich würde mich freuen, wenn ich die Gelegenheit bekäme, mich wieder in diese spezielle Geschichte zu vertiefen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Pia Springsklee, Volontärin Kommunikation bei der Frankfurter Buchmesse.
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