Philosophie im Islam: Eine lebendige Geschichte
Mit:
- Prof. Dr. Frank Griffel, Professor für Abrahamitische Religionen
- Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Religionsphilosoph
- Stefan Weidner, Moderator
Frank Griffel, Professor für Religionswissenschaften in Yale und Oxford, ist der diesjährige Sheikh-Zayed Preisträger in der Kategorie „Arabische Kultur in anderen Sprachen“. Im Frankfurt Studio spricht der Übersetzer Stefan Weidner mit ihm und dem Religionsphilosophen Ahmad Milad Karimi (Zentrum für Islamische Theologie, Münster) über Griffels aktuelles Buch „Die Entstehung der nach-klassischen Philosophie im Islam“. In Europa gilt die arabisch-muslimische Philosophie vor allem als Vermittlerin der antiken Philosophie nach Europa. Selten wird sie in ihrem Eigenwert anerkannt. Die vorherrschende Ansicht lautet, dass es nach 1200 im Islam kein nennenswertes philosophisches Denken mehr gegeben habe. Frank Griffel weist nach, dass diese Sichtweise auf die arabisch-islamische Philosophie wenig begründet ist. Teils bis ins zwanzigste Jahrhundert gehörte die Philosophie zum Curriculum an vielen Religionsschulen (Medressen). Erst westlicher Einfluss und der Kolonialismus beendeten diese Tradition. Was lehrt uns diese Geschichte, und was kann die muslimische Philosophie heute zur globalen Diskursgemeinschaft beitragen?