Goldschmidt-Programm für junge Literaturübersetzer*innen
Goldschmidt-Programm
Das Format richtet sich an junge Literaturübersetzer*innen aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Österreich.
Das Goldschmidt-Programm findet alle zwei Jahre statt – das nächste Mal vom 5. Februar bis 29. März 2025 statt.
Das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm richtet sich an junge Literaturübersetzer*innen aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Österreich. Es ermöglicht fünf deutschsprachigen und fünf französischsprachigen Nachwuchs-Übersetzer*innen, Verlage in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz kennenzulernen. Dabei arbeiten sie unter der Anleitung erfahrener Übersetzer*innen an eigenen Projekten. Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF), dem österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert. Die Teilnehmenden erhalten ein monatliches Stipendium des DFJW in Höhe von 900 Euro.
Was erwartet Sie beim Goldschmidt-Programm?
Das sagen ehemalige Teilnehmer*innen zum Programm
„Das Goldschmidt-Programm bietet einen fantastischen Einstieg in die sonst so schwer zu erobernde Welt des Literaturübersetzens. Neben den beruflichen Erkenntnissen sind es aber vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen, die das Programm zu etwas ganz Besonderem machen.“
„Interessante Verlagsbesuche, konstruktive Übersetzungswerkstätten, großartige Menschen: Für mich war das Goldschmidt-Programm eine unglaublich bereichernde Erfahrung und das perfekte Starterkit als junge Literaturübersetzerin!“
”Das Goldschmidt-Programm ist eine einzigartige Möglichkeit, mehrere Monate lang in die Welt der Literaturübersetzung einzutauchen. Auf unserer Reise durch drei Länder und zehn Städte haben wir nicht nur intensiv an mehreren Texten gleichzeitig gearbeitet, sondern uns auch mit dem facettenreichen Übersetzer:innenberuf auseinandergesetzt und viele neue Kontakte geknüpft.”
”Das Goldschmidt-Programm ist eine tolle Gelegenheit, mit vielen Akteur*innen auf dem Buchmarkt, die an Übersetzungen arbeiten, ins Gespräch zu kommen. Vor allem aber ist es eine spannende und intensive Zeit voller schöner Begegnungen und intensiver Übersetzungsarbeit in der Gruppe und im Tandem, bei denen wir sowohl von unseren tollen Mentor*innen als auch voneinander sehr viel gelernt haben.”
Jetzt bewerben für das Goldschmidt-Programm 2025
Bewerbung Goldschmidt-Programm 2025
Bewerbungsschluss: 23. September 2024
Kontakt bei Rückfragen: Mathilde Lagadu-Cleyn, lagadu-cleyn@buchmesse.de
Die Persönlichkeiten hinter dem Programm
Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.
Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.
Seit 2007 ist Georges-Arthur Goldschmidt Schirmherr des nach ihm benannten deutsch-französischen Literaturübersetzer-Programms. Georges-Arthur Goldschmidt wird am 2. Mai 1928 in Reinbek bei Hamburg geboren. 1938 werden er und sein älterer Bruder nach Frankreich ins Exil gebracht, wo sie der Verfolgung durch die Nazis entgehen. Goldschmidt nimmt die französische Staatsbürgerschaft an und das Französische wird seine Sprache. Bald macht er sich als Übersetzer deutscher Literatur einen Namen. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer verfasst Goldschmidt zahlreiche Essays und autobiografische Texte.
Juliette Aubert-Affholder, geboren 1975 in Brest, Frankreich, lebt in Hamburg und in der Provence.
Juliette Aubert-Affholder, geboren 1975 in Brest, Frankreich, lebt in Hamburg und in der Provence.
Übersetzt u.a. Daniel Kehlmann, Mirko Bonné, Regina Scheer, Marc-Uwe Kling ins Französische, daneben Victor Hugo und Georges Simenon ins Deutsche, zusammen mit Mirko Bonné. Schreibt auf Deutsch und Französisch (Theater: Was man so hört, Theaterstückverlag, München 2021; Lyrik: Veröffentlichungen in: Konzepte, Jahrbuch der Lyrik, Akzente..). Mehrere Übersetzungspreise, zuletzt Nerval-Goethe Preis 2022 (für die französische Übersetzung von Daniel Kehlmanns Tyll und das gesamte übersetzerische Werk) und Hamburger Literaturpreis 2022 (für das Stück Die Nacht vom 4. auf den 5. von Rachel Graton, aus dem Frankokanadischen ins Deutsche). Leitet eine franz. Schreibwerkstatt sowie Übersetzungs- und Schreibworkshops auf Deutsch und Französisch (Vice-Versa 2018, 2019, 2022). Co-Initiatorin und Co-leiterin der deutsch-französischen Übersetzungswerkstatt Volx&Versa mit Brigitte Große. Mitglied im deutschen Literaturkomittee der Maison Antoine Vitez. Mitglied ATLF und VdÜ.
Andreas Jandl, geboren 1975, studierte Theaterwissenschaften, Anglistik und Romanistik in Berlin, London und Montréal. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Übersetzer aus dem Englischen und Französischen.
Andreas Jandl, geboren 1975, studierte Theaterwissenschaften, Anglistik und Romanistik in Berlin, London und Montréal. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Übersetzer aus dem Englischen und Französischen.
Zu seinen Übersetzungen gehören Theaterstücke, Essays, Gedichte, Sachbücher und Romane von Autoren wie David Diop, Nicolas Dickner, Elisa Shua Dusapin, Maaza Mengiste, Gaétan Soucy und Joséphine Bacon. Für die Übersetzung von J.A. Bakers »Der Wanderfalke« (2014) wurde er 2017 gemeinsam mit seinem Co-Übersetzer Frank Sievers mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis ausgezeichnet. 2021 erhielt er für sein Gesamtwerk den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis.
Seit Februar 2022 ist Jandl Delegierter des deutschsprachigen Übersetzerverbands VdÜ beim CEATL, dem Dachverband europäischer Übersetzer:innen-Verbände und koordiniert die Urheberrechts-AG des CEATL. Seit März 2024 ist er darüber hinaus 2. Vorsitzender des VdÜ.
Ihr Übersetzungsprojekt
Das Übersetzungsprojekt ist der französischsprachige Titel, an dem der Bewerber während der Workshops arbeiten möchte. Ziel des Goldschmidt-Programms ist es, den literarischen Austausch zwischen dem deutschsprachigen und dem französischsprachigen Raum zu fördern. Deshalb sind folgende Aspekte bei der Auswahl des Projekts zu berücksichtigen:
Die Voraussetzungen
- Die Übersetzungsrechte wurden noch nicht nach Deutschland verkauft.
- Der ausgewählte Autor hat noch keinen festen deutschsprachigen Übersetzer.
- Der Titel ist bei einem professionellen französischsprachigen Verlag erschienen.
- Der ausgewählte Titel soll entweder im laufenden Jahr erschienen sein oder eine Wiederentdeckung sein.
FAQ
- Altersgrenze: 30 Jahre (in Ausnahmefällen: 35)
- Universitätsabschluss und/oder eine bereits veröffentlichte literarische Übersetzung
- Verfügbarkeit für die gesamte Programmdauer (Februar bis März)
- Wohnsitz in Frankreich, Deutschland, Österreich oder der Schweiz
- Es obliegt den Teilnehmer*innen, sich für die Programmdauer ausreichend zu versichern.
- Ihren Lebenslauf
- Eine kurze Probeübersetzung
- Der Originaltext zu Ihrer Probeübersetzung
- Gegebenenfalls Auszug aus einer bereits veröffentlichten literarischen Übersetzung aus dem Französischen und entsprechender Originaltext
Bewerbungsschluss ist der 23. September 2024.
Neues Format für das Goldschmidt-Programm
Die Teilnehmer*innen des Programms Goldschmidt+ 2024
Nachdem sie 2011 einen Master im Literaturübersetzen absolviert hat, veröffentlichte Justine Coquel ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Jacqueline Chambon.
Nachdem sie 2011 einen Master im Literaturübersetzen absolviert hat, veröffentlichte Justine Coquel ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Jacqueline Chambon.
2014 nahm sie an dem Goldschmidt-Programm teil, 2021 an der École de Traduction Littéraire (ETL). Sie übersetzt Bellestristik, Thrillers, Comics und Mangas für verschiedene Verlage.
Valentin Decoppet übersetzt aus dem Deutschen, Schweizerdeutschen und Englischen ins Französische. Er hat einen Roman und Kurzgeschichten geschrieben und arbeitet zur Zeit an einer Dissertation über die Poetik des deutschen Übersetzers Eugen Helmlés an der Université de Lausanne.
Valentin Decoppet übersetzt aus dem Deutschen, Schweizerdeutschen und Englischen ins Französische. Er hat einen Roman und Kurzgeschichten geschrieben und arbeitet zur Zeit an einer Dissertation über die Poetik des deutschen Übersetzers Eugen Helmlés an der Université de Lausanne.
Als Übersetzer bevorzugt er experimentelle Texte oder Texte, die mit der Sprache spielen und sie verdrehen, die neue Figuren und neue Ausdrucksmöglichkeiten für eine wechselnde Realität hervorbringen und entdecken. Rhythmus, Ton und Bewegung sind für ihn wichtige und wesentliche Elemente eines Textes.
Boris Kenov, 1993 in Basel geboren, ist Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche, wobei er sich insbesondere für das Zusammenspiel von Wort und Bild interessiert.
Boris Kenov, 1993 in Basel geboren, ist Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche, wobei er sich insbesondere für das Zusammenspiel von Wort und Bild interessiert.
Nach einem gestalterischen Vorkurs an der Kunstakademie Sofia studierte er mehrsprachige Kommunikation und Übersetzen in Canterbury und Genf. 2023 war er Stipendiat des Goldschmidt-Programms für Literaturübersetzer*innen. Boris lebt in Genf.
Julia-Charlotte Kersting übersetzt aus dem Französischen mit einem Schwerpunkt auf Quebecer Literatur.
Julia-Charlotte Kersting übersetzt aus dem Französischen mit einem Schwerpunkt auf Quebecer Literatur.
Hier sind es besonders sprachlich hybride Texte, die Sprache spielerisch inszenieren und Sprachkonventionen in Frage stellen, mit denen sie sich beschäftigt, wie etwa das Werk des Autors Réjean Ducharme. In den sprachlichen Zwischenräumen zwischen dem „Standard“-Französischen und dem Englischen, entsteht in der Quebecer Literatur ein facettenreiches Spektrum sprachlichen Ausdrucks, das im Hinblick auf die Übertragung in andere Sprachen besondere Herausforderungen darstellt.
Gaël Le Lostec stammt aus der Bretagne und ist nach seinem Masterabschluss in Übersetzung und Lokalisierung nach Bremen gezogen.
Gaël Le Lostec stammt aus der Bretagne und ist nach seinem Masterabschluss in Übersetzung und Lokalisierung nach Bremen gezogen.
Heute arbeitet er als freiberuflicher Übersetzer für die Bereiche Umwelt und Hortikultur, und geht seiner Leidenschaft für Kinderliteratur nach. Da trifft es sich gut, dass er, schon lange bevor er aus dem Englischen und Deutschen übersetzte, neue Wörter erfand - nun kann er sein Fachwissen endlich in die Praxis umsetzen!
Seine erste Buchübersetzung, „Schnapp den Dieb!“ von Steffen Gumpert, wurde 2023 im Verlag Actes Sud unter dem Titel „Au voleur!“ veröffentlicht.
Marion Maurin übersetzt aus dem Deutschen mit Schwerpunkt auf Geisteswissenschaften, essayistischer Prosa und Lyrik.
Marion Maurin übersetzt aus dem Deutschen mit Schwerpunkt auf Geisteswissenschaften, essayistischer Prosa und Lyrik.
Sie übersetzt am liebsten im Kollektiv, weil sie auf diese Weise den vielen Stimmen, die aus dem Text sprechen, besser lauschen kann. Sie interessiert sich besonders für experimentelle Schreibweisen, die der Sprache dienen, statt sich ihrer zu bedienen.
Lina Robertz arbeitet als freiberufliche Lektorin und Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen.
Lina Robertz arbeitet als freiberufliche Lektorin und Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen.
Dabei hat sie mit vielen verschiedenen Genres zu tun – vom Sachbuch über Belletristik bis zur Kinder- und Jugendliteratur. Am besten gefallen ihr zeitlose Geschichten mit Weltgehalt. Bevor sie sich selbstständig gemacht hat, war sie Volontärin im Verlag. Sie lebt in einem kleinen Dorf in Westfrankreich und auf der Nordseeinsel Juist.
Claire Schmartz übersetzt aus dem Französischen und Englischen ins Deutsche und Luxemburgische.
Claire Schmartz übersetzt aus dem Französischen und Englischen ins Deutsche und Luxemburgische.
Sie interessiert sich für die Vielfalt der frankophonen Literatur (mit einem Schwerpunkt auf karibischer und afrikanischer Literatur) und Sachbücher und ist überzeugt, dass Übersetzungen in unserer globalisierten, mehrsprachigen Welt ein wichtiges Mittel sind, um Brücken zu schlagen – sei es mit Geschichten, Erinnerungen oder Ideen.
Merle Struve ist Romanistin, Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin.
Sie interessiert sich besonders für vielstimmige Texte und für die Details, die erst beim Übersetzen aufscheinen.
Merle Struve ist Romanistin, Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin.
Sie interessiert sich besonders für vielstimmige Texte und für die Details, die erst beim Übersetzen aufscheinen.
Was ihr am meisten gefällt: die teils überraschenden, oft faszinierenden Begegnungen, die beim Übersetzen jedes Mal aufs Neue entstehen – mit den Sprachen, aber auch mit Menschen, Berufen und Themenfeldern.
Nach dem Studium der internationalen Beziehungen, Übersetzung und Kulturvermittlung in Paris und Deutschland zog Jeffrey Tréhudic nach Berlin und arbeitete eine Zeit lang im deutsch-französischen Kulturbereich.
Nach dem Studium der internationalen Beziehungen, Übersetzung und Kulturvermittlung in Paris und Deutschland zog Jeffrey Tréhudic nach Berlin und arbeitete eine Zeit lang im deutsch-französischen Kulturbereich.
Im Frühjahr 2022 nahm er am Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm teil, woraufhin er eine Stelle im Literarischen Colloquium Berlin aufnahm. Seit Juni 2022 koordiniert er die Herausgabe der jährlichen Zeitschrift für deutschsprachige Literaturen Litterall, für die er seit einigen Jahren übersetzt, er übersetzt auch den zweiten Roman von Sasha Marianna Salzmann (zu erscheinen bei Christian Bourgois éditeur). Er interessiert sich besonders für queere Stimmen und die Fragen, die sich beim Übersetzen ihrer Texte stellen.
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